KARTENPOST 1
GERALD HARRINGER
Austria
und zuhause leuchtet der Schirm

Abbildung
Limitierte Gesamtauflage: 1.000 Stueck
Kunstpostkarte, 10,5 x 14,8 cm, 1/1 farbig
Chromolux 700 weiss, 250g

Statement des Kuenstlers:
Das englische Video-Avantgardestueck The Last of England, das letzten Herbst in den Kunststuecken im ORF gesendet wurde, zeigt eine apokalyptische Vision, die ebenso fuer Linz gelten koennte.

Ein nach-nukleares Szenario, der Himmel vom staendigen Fall-Down verdeckt, da und dort lodert ein Feuer, militaerisch uniformierte Gruppen fuehren vereinzelt Menschen zu Exekutionen, unter Truemmern einer Ruine eine Taenzerin im extatischen Reigen.

Das Motiv der Postkarte - eine kurze Einstellung dieses Films - charakterisiert in abstrahierter Form diese endzeitliche Vision. Das Video, als Fiktion eines scheinbar unabwindbarem Schicksals, ist eine zweite Realitaetsebene, der Fernsehschirm zu Hause, der diese zweite Wirklichkeit in das Wohnzimmer transformiert, stellt fuer mich schon die dritte Realitaetsebene dar ( die Dramatik des Weltenbrandes - zusammengesetzt aus einzelnen Lichtpunkten am Bildschirm - verfluechtigt sich in die Ecken des Wohnzimmers .)
Auf diesen Zusammenhang der zweiten und dritten Realitaetsebene soll der Satz und zuhause leuchtet der Schirm verweisen.

Die Werbestrategie fuer Linz besteht aus Wort- und Bildhuelsen, die jeder Realitaet entbehren. Linz lebt auf - und hunderte Kinder atmen schwer. Linz macht Karriere - und Obdachlose frieren im Park. Linz knallt los - und zuhause leuchtet der Schirm.