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Chinas Bergvölker. Bildband


Abbildung in Arbeit
Titel:Chinas Bergvölker. Bildband
Autor:Petrovitsch Friedhelm
Preis:Euro 44.80
Bestellnummer:40320

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Chinas Bergvölker
China ist mit 1,4 Milliarden Menschen ein multikulturelles Land. Neben den Han-Chinesen, die mehr als 92 % der Bevölkerung ausmachen, leben viele Ethnien auf chinesischem Staatsgebiet.
56 Völker werden von der Regierung als Nationale Minderheiten anerkannt, die überwiegend Bergregionen bewohnen, in denen sie ihre kulturelle Identität über Jahrhunderte bewahren konnten. Der rasante Prozess der Modernisierung Chinas auf vielen Gebieten beeinflusst inzwischen auch die Ethnien.
Längst sind Fernsehen und Internet selbstverständlich geworden. Neue Straßen, der Ausbau der Infrastruktur mit Wasserversorgung, Elektrizität, Schulzentren und Krankenhäusern beschleunigen den Anschluss der Dorfbewohner an verlockende urbane Lebenswelten. Nur noch wenige Dörfer können und wollen sich dem entziehen, versucht doch auch die Tourismusindustrie den gut verdienenden Mittelstand in die exotisch anmutenden Dörfer zu bringen. Die männliche Landbevölkerung sucht bessere Verdienstmöglichkeiten in der Stadt und lernt dort ein völlig anderes Leben kennen, das die alte soziale Dorf-Struktur in Frage stellt.

Während meiner Reisen seit 2003 in die Provinzen Yunnan, Guangxi, Guizhou, Sichuan, Qinghai, Gansu, Hunan und auf die Insel Hainan besuchte ich meist nicht immer leicht zugängliche Dörfer und lernte dort vor allem die Festkleider der Ethnien kennen.

Kleidung hat in allen Kulturen eine große Bedeutung, offenbart eine Volks-, Stammes- oder Gruppen- Zugehörigkeit. Sie sagt nicht nur etwas über die gesellschaftliche Stellung des Trägers aus, sondern kann ebenso ein Zeichen von Individualität und persönlicher Abgrenzung sein.

China blickt auf eine sehr lange textile Tradition zurück. Speziell die kunstvollen Arbeiten der Bergvölker sind prächtig und farbenfroh gestaltet und überbieten sich in ihrem Formen - und Materialreichtum. Flora und Fauna liefern die Muster der Festtagskleider, Babytragetücher, Schmuckdecken, Kopfbedeckungen und Schuhe. Häufig verwendet man Drachen- und Schmetterlingsmotive aus der noch lebendigen Mythologie.
Eingebunden in den Kreislauf der Natur bestimmen Fruchtbarkeitsgötter, Geister und Dämonen unter dem Einfluss von Schamanen das Leben von der Geburt bis zum Tod. Davon künden Trommeltürme, Wind- und Regenbrücken, Musik, Tanz und Dichtung, Silberschmuck und besonders Web- und Stickkunst.
Erkennbare Formen der Stickarbeiten wie Phönix, Pfau, Granatapfel, Chrysantheme, Päonie und Lilie entwickelte man im Lauf der Zeit auch zu stilisierten geometrischen Mustern. Oft erzählt die Symbolik in Ermangelung einer eigenen Schrift dem Kundigen die Geschichte und Alltag der Stammesangehörigen. Jeder Stich soll nach strengen Regeln als heiliger Akt unter Beobachtung der Ahnen bestens ausgeführt werden Die Nadel zeichnet die Muster, der Faden schafft die Farben. Die phantasievolle Gestaltung der Textilien spiegelt die Kreativität und Leidenschaft der Bergvölker Südchinas auf eine ganz besondere Weise wider.

In erster Linie ging es mir während meiner Reisen um eine fotografische Dokumentation, von 2003 bis 2005 analog in Schwarz-Weiß, dann digital in Farbe. Manchmal wurden mir Textilien in den Dörfern zum Kauf angeboten, welche die Frauen selbst gewebt, gestickt und gebatikt hatten und die ihren Kindern nicht mehr interessant schienen. So entstand meine Sammlung von etwa 70 Textilien, die ich in Ausstellungen Kulturinteressierten zugänglich machte.
Friedhelm Petrovitsch

Inhalt

Bai
Bouyi
Dai
Derung/Delong
Dong
Geija
Hani
Hui
Lemo
Li-Hainan
Lisu
Miao
Naxi
Nu
Nushu
Pumi
Qiang
Shui
Tibeter
Tu
Yao
Yi
Zhuang
248 Seiten, Bildband mit 479 Fotos, mit Lesebändchen, geb.

Danksagung
Ohne die äußerst hilfreiche Logistik von Hong Gao wären die Reisen in die entlegenen Winkel der chinesischen Provinzen nicht möglich gewesen, auch wenn sie aus unterschiedlichen Gründen manchmal einem Kaninchenplan ähnelten, d.h. wenn improvisiert werden musste, weil ein Bergrutsch die Straße unpassierbar machte, eine Brücke weggespült war, der Bus eine Panne hatte oder ein Taifun den Flug erst Stunden später starten ließ. Hong Gao ermöglichte die Kontakte zu den Dorfbewohnern der Ethnien und half bei der Bestimmung ihrer Identität, führte auch die Verhandlungen beim Ankauf von Textilien und steuerte die Fotos S.48 rechts und S. 60 unten bei. Ganz herzlichen Dank.

Professor Zhan von der Haikou Universität lud mich zu einer Forschungsreise Auf den Spuren des deutschen Anthropologen Hans Stübel nach Hainan ein. Meine fotografische Dokumentation wurde zusammen mit Zhans ethnologischer Sammlung in einer großzügig gesponserten Ausstellung in Haikou präsentiert. Herrn Zhan und der Galeristin Frau Zhao bin ich sehr zu Dank verpflichtet.

Meine eigene textile Sammlung von den Bergvölkern Chinas durfte ich in Heidelberg, Zons, Delmenhorst, Neumünster, Chemnitz und Salzburg ausstellen. In Heidelberg und Zons unterstützten die Chinesischen Generalkonsulate Frankfurt und Düsseldorf das jeweilige Projekt finanziell. Ihre Vertreter eröffneten die Ausstellungen mit Grußworten, die ein solches Projekt als einen begrüßenswerten Beitrag zur deutsch-chinesischen Zusammenarbeit betonten. Das sehr positive Echo der Ausstellungsbesucher darf ich als Dank an Frau Dr. Scherer (Heidelberg), Frau Hahn (Zons), Herrn Dr. Jöhnk (Delmenhorst), Frau Frevert (Neumünster), Herrn Scheller (Chemnitz), Herrn Aichhorn (Salzburg) und die Generalkonsulate weiterleiten.

Gerne erinnere ich mich an die Fotoausstellungen und Vorträge, zu denen mich die Konfuzius-Institute in Deutschland und Österreich einluden.
Friedhelm Petrovitsch

Der Autor
Friedhelm Petrovitsch, 1943 in Eschweiler bei Aachen geboren, besuchte dort das Gymnasium bis 1963, absolvierte in Bonn bis 1967 ein Philologiestudium und war von 1967-2009 im Schuldienst in Aachen, Köln und Eschweiler.
Ein Freund schenkte dem Neunjährigen eine einfache Box zum Geburtstag. Seitdem ließ ihn die Fotografie nicht mehr los.
Grundkenntnisse der Filmentwicklung und Vergrößerung der eigenen SW-Fotos erwarb er im Schul-Fotolabor unter Anleitung seines Mathematiklehrers.
Bei einigen renommierten Fotografen konnte er seine Fähigkeiten ausbauen und vertiefen, auch auf dem Gebiet der Farbfotografie.
Wesentlich waren vor allem die Besuche von Kunst- und Foto-Ausstellungen, um den Blick an Originalen zu schulen und gleichzeitig zu einem eigenen Stil zu finden.
Er nahm erfolgreich an Wettbewerben teil und präsentierte seine Fotos in Einzel- und Gruppen- Ausstellungen.
Zu seinen Langzeit-Themen gehört neben der Portrait-Fotografie die fotografische Dokumentation seiner Reisen.
Seit 2003 ist er vor allem in Süd-China zu den ethnischen Minderheiten unterwegs.
Freunde überzeugten ihn von den Vorzügen der Digitalfotografie. Ohne den Wechsel zu dieser Technik säße Petrovitsch wahrscheinlich noch immer an vielen Wochenenden im Dunst des heimischen Fotolabors.

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