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Wolfgang Kubin, Das gesammelte frühe Werk in vier Bänden. Gedichte. Deutsch und Chinesisch


Abbildung in Arbeit
Titel:Wolfgang Kubin, Das gesammelte frühe Werk in vier Bänden. Gedichte. Deutsch und Chinesisch
Autor:Kubin Wolfgang
Preis:Euro 69.90
Bestellnummer:35959

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Wolfgang Kubin, Das gesammelte frühe Werk in vier Bänden
Gedichte. Deutsch und Chinesisch
Verantwortlich für die chinesischen Texte: Hai Rao
942 Seiten, Zweisprachig Deutsch und Chinesisch, mit Lesebändchen, geb.
ISBN: 9783902735959 Euro 69,90

Die vier Bände:

Das frühe Werk. Band 1
Der Mann im Zimmer. Gedichte. Deutsch und Chinesisch
Verantwortlich für die chinesischen Texte: Hai Rao
236 Seiten, Zweisprachig Deutsch und Chinesisch, Lesebändchen, geb.
ISBN: 9783902735737 Euro 19,80

Das frühe Werk. Band 2
Abgründige Erleuchtung. Gedichte. Deutsch und Chinesisch
Verantwortlich für die chinesischen Texte: Hai Rao
136 Seiten, Zweisprachig Deutsch und Chinesisch, Lesebändchen, geb.
ISBN: 9783902735744 Euro 19,80

Das frühe Werk. Band 3
Das Gleichgewicht der Unruhe. Gedichte. Deutsch und Chinesisch
Verantwortlich für die chinesischen Texte: Hai Rao
185 Seiten, Zweisprachig Deutsch und Chinesisch, Lesebändchen, geb.
ISBN: 9783902735522 Euro 14,80

Das frühe Werk. Band 4
Die Konstruktion des Affen. Verstreute Schriften.
Gedichte. Deutsch und Chinesisch
Verantwortlich für die chinesischen Texte: Hai Rao
385 Seiten, Zweisprachig Deutsch und Chinesisch, Lesebändchen, geb.
ISBN: 9783902735751 Euro 24,80

Geleitwort zu den vier Bänden
Ich habe wie ein Konfuzianer ein gesundes Vertrauen. Ich vertraue, dass sich alle Dinge, wie sie sich ereignen, vernünftig ereignen. Natürlich spielt hier auch meine christliche Auffassung von der Vorsehung mit hinein. Alles Seiende ist vernünftig: Ich bin nicht nur mit der Bibel, Sokrates oder Hegel groß geworden, sondern auch mit Meng Zi und Lao Zi (Laotse).
So meinte ich immer unbewußt, meine Zeit wird noch kommen. Welche Zeit? In jungen Jahren hörte ich von der Mär, man solle sein Geschriebenes zwanzig Jahre ruhen lassen, ehe man es der Öffentlichkeit anvertraue. In meinem Falle wurden daraus bald fünfzig Jahre. Und es wären vielleicht fünfzig weitere Jahre geworden, wenn nicht der chinesische Dichter Yang Lian, einst Peking, heute Berlin, und mein österreichischer Verleger Walter Fehlinger mich gemahnt hätten, aus der Schublade zu holen, was der Schublade über die Jahrzehnte ein stilles, aber anscheinend ein dankbares Gedächtnis war.
Hat sich die Aufarbeitung meiner Vergangenheit in vier Bänden meines frühen Werkes gelohnt? War ich nicht im Emsland Der Mann im Zimmer, nährte ich nicht in der Kulturrevolution eine Abgründige Erleuchtung, litt ich nicht in den Berliner Jahren an dem Gleichgewicht der Unruhe, hing ich nicht wie alle Idealisten einer Konstruktion des Affen nach? Und nun sollen dreißig, vierzig, ja fünfzig Jahre Schreiben auf einmal in die deutsche und in die chinesische Gegenwart treten?
Für Yang Lian und Walter Fehlinger kein Problem. Wir haben uns zur Vergangenheit zu bekennen. So die beiden unisono. Diese war mir ein stetes Bemühen zwischen Qu Yuan und Li Bai, zwischen Hölderlin und Georg Trakl. Ich bin nur deren Schatten. Aus deren Schatten trete ich nun heraus als mein eigener Sänger. So hoffe ich zumindest. Dank an China, Dank an die deutschen Lande, aber auch Dank an die romanische Moderne, denn ohne Frankreich, Italien und Spanien bin ich nicht denkbar: Ohne Eluard, Ungaretti, Alberti gäbe es mich genau so wenig wie ohne Su Dongpo oder Gottfried Benn.
Ich bin also eine Geschichte, eine Geschichte aus anderen Geschichten. Ja, wer wäre das nicht, wer sollte das nicht sein? Und nur wenn wir Vergangenheit haben, nur wenn wir uns auf andere gründen, haben wir eine Gegenwart, eine hoffentlich reiche Gegenwart. Die Leserschaft möge da denken helfen.

Wolfgang Kubin in Peking, 1. März 2016

Der Autor
Prof. Dr. Wolfgang Kubin (chin. Gu Bin) wurde 1945 in Celle als Sohn eines Berliners und einer Wienerin geboren. Er begann mit 16 Jahren zu schreiben und zu veröffentlichen. Nach dem Abitur auf dem altsprachlichen Zweig des Gymnasiums Dionysianum in Rheine begann er 1966 das Studium der ev. Theologie an der Universität Münster.

Sein Interesse an Weltliteratur ließ ihn viele Sprachen lernen, so auch das Chinesische und Japanische an den Universitäten Wien, Münster und Bochum. Nach seinem Besuch von Japan im Jahre 1969 wechselte er von der Theologie zu den Fächern Sinologie, Germanistik, Philosophie und Japanologie. 1973 wurde er mit einer Dissertation über den chinesischen Dichter Du Mu (803-852) promoviert.

1974 ging er zum Studium der modernen chinesischen Hochsprache nach Peking. 1977 wurde er wissenschaftlicher Assistent an der FU Berlin, wo er sich mit einer Arbeit über die chinesische Naturauffassung 1981 habilitierte. 1985 erfolgte der Ruf an die Universität Bonn, wo er bis 1995 modernes Chinesisch und moderne chinesische Literatur unterrichtete.

1995 wechselte er zur klassischen Sinologie an derselben Universität. Seit seiner Emeritierung im Frühjahr 2011 arbeitet er als Seniorprofessor hauptsächlich an der Beijing Foreign Studies University.

Seine Forschung und Lehre umfaßt die gesamte chinesische Literatur, die klassische chinesische Philosophie, die traditionelle chinesische Religion sowie Fragen der Germanistik und der deutschen Philosophie.

Seit Mitte der 70er Jahre ist er zunächst als Übersetzer und Wissenschaftler hervorgetreten. Seit 2000 auch verstärkt mit einem literarischen Werk, welches Lyrik, Essays und Erzählerisches umfaßt. Für alle drei Lebenswerke wurde er verschiedentlich in China und in Deutschland ausgezeichnet.

Wolfgang Kubin ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt, wenn nicht in China, in Bonn und Wien.

Im BACOPA VERLAG erschienen ab 2014 einige neue und bereits vergriffene Titel von Wolfgang Kubin.

Bacopaverlag